Spukhafte Fernwirkung
Spukhafte Fernwirkung
Die aus Regensburg stammende Autorin Ulrike Anna Bleier stellt ihren neuen Roman „Spukhafte Fernwirkung“ vor. Sie spricht über das Sammeln von Geschichten, über Einkaufszentren und Autobahnen, natürlich über den Titel des Buches, über die Arbeit am Roman und über das Häkeln.
Eine kaum überschaubare Menge an Figuren tritt in dem Roman auf, sie agieren miteinander und oft auch aneinander vorbei. Ulrike Anna Bleier hat ein völlig neues Konzept des Erzählens und Lesens entwickelt. Sie verzichtet auf ein einheitliches dramaturgisches Gerüst. Die Ereignisse erscheinen zufällig und beeinflussen sich doch gegenseitig. Das Erzählen in kurzen Episoden, das Ulrike Anna Bleier bereits in ihren beiden Vorgängerromanen praktiziert hat, wird in Spukhafte Fernwirkung auf die Spitze getrieben. Die Anordnung der Texte folgt keiner starren Chronologie, sondern Konzepten wie Livetickern, Kilometerangaben, Jahreszahlen oder Blutdruckwerten.
2019 erhielt Ulrike Anna Bleier für ihr Romanprojekt das Dieter-Wellershoff-Stipendium. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Scharf beobachtete, lakonisch gezeichnete short cuts fügen sich zu einem gesellschaftlichen Großpanorama, zu einem faszinierenden Kaleidoskop höchst unterschiedlicher Lebenswelten.“